Die Geschichte der Architektur: Palazzo Gallio

Das Projekt

Der Palazzo Gallio ist eine alte Kardinalsresidenz mit Blick auf die Ufer des Comer Sees.

Das auf einem Felsvorsprung über dem See gelegene Bauwerk hat einen quadratischen Grundriss, der von vier Ecktürmen flankiert wird, in Anlehnung an die alte Burgbestimmung des Ortes. Es hat zwei Loggien, die sich zum See hin öffnen und das Augenmerk eines jeden Besuchers auf sich ziehen.

Im Inneren befindet sich ein großer zentraler Saal, der sich in der Höhe über zwei Stockwerke ausdehnt, und an den sich seitlich weitere Räumlichkeiten anschließen, indem sie sich über zwei Etagen hinaufwinden und durch Loggien untereinander verbunden sind.

Der Palazzo ist von einem terrassenartig angelegten Garten umgeben, der reich an seltenen Pflanzenarten ist uns sich besonders durch die unzähligen Kamelien-Bäume von anderen seiner Art abhebt. So findet in der Tat jedes Jahr im Palazzo und Garten die “Ausstellung der Kamelien” statt.

Der geistige Entwurf des Palazzos geht auf Geheiß des Kardinals Tolomeo Gallio auf das Jahr 1586 zurück, während die Errichtung des Baus Giacomo Curti von Gravedona zugeschrieben wird.

Durch eine Laune des Schicksals war es jedoch dem Kardinal bedauerlicherweise nicht vergönnt, dort auch zu leben, da die Beendigung der Bauarbeiten zeitgleich mit dem Tod des Kardinals zusammenfiel. Der Palazzo Gallio ging somit in den Besitz der Herzöge von Alvito, Neffen des Kardinals, über, die ihn jedoch nie als Residenz nutzten.

Dann kam die französische und spanische Besetzung, und in diesen Jahren wurde der Palazzo – wie viele Adelssitze der damaligen Zeit – als Krankenhaus genutzt. Später, im Jahr 1900, wurde er an privat verkauft.

Heute ist es der Sitz der “Comunità Montana Valli del Lario e del Ceresio” (Berggemeinschaft der Täler Lario und Ceresio) und wird aber auch als prachtvolle Location für private Veranstaltungen genutzt.